Die Suche nach Diversität

Zur Gründung von superluminar in 2017 bestand das Team aus vertrauten Arbeitskollegen und Freunden, das ist soweit nicht unüblich für neu gegründete Unternehmen. Mit der Zeit ist unser Team um die gleiche Art von Menschen mit vergleichbaren Verbindungen untereinander gewachsen.

Mit jedem neuen Mitarbeiter ist somit auch die Zahl der weißen Cis-Männer in unserem Team gewachsen. Wir versuchen, wann immer möglich, eine inklusive Sprache zu verwenden. Wir sprechen von Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen, aber wir sind Kollegen und die Firma hat zu diesem Zeitpunkt nur weiße Mitarbeiter und Gründer. Das wollen wir ändern!

Wieso Diversität?

Natürlich wollen wir unsere Situation nicht nur wegen der gesellschaftlichen Verantwortung ändern; als Unternehmen wissen wir auch, dass wir unsere Angebote und Dienstleistungen durch Diversität verbessern können.

Menschen mit unterschiedlichen persönlichen Geschichten haben auch unterschiedliche Perspektiven auf die täglichen Anforderungen und Probleme bei unseren Kund:innen. Wir erhoffen uns einen breiteren Blick auf die Herausforderungen, denen wir begegnen und dass wir dadurch zu Lösungen kommen, die vielleicht bisher für uns nicht sichtbar waren.

Unsere offenen Stellen

Wir suchen stetig nach neuen Mitarbeiter:innen für unser Team und freuen uns über Bewerbungen für die Stellen als generelle:r Cloud Berater*in (m/w/d) oder auch mit Schwerpunkt für AI/ML, Data, oder Enterprise Workloads.

Die entsprechenden Stellenausschreibungen sind der erste Schritt um etwas an der bestehenden Situation zu ändern. Sich dann aber darauf auszuruhen, dass unterrepräsentierte Menschen eigenständig darauf Bewerbungen schicken, wird unserem Anspruch nicht gerecht. Wie können wir superluminar und unser Team also attraktiver gestalten und auf Menschen zugehen?

Unsere Gesellschaft

In Deutschland lebten im Jahr 2019 etwas mehr als 83 Millionen Menschen, von denen sind mehr als die Hälfte nicht männlich und auch von den über 1,8 Millionen Einwohner:innen in Hamburg waren 2017 über 50% nicht männlich.

Unabhängig von der eigenen sexuellen Identifikation, haben über ein Viertel aller Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund. Diese Zahl ist aber auch mit Vorsicht zu bewerten, da sie die Auswertung einer Gesellschaft mit strukturellen Rassismus ist: Das “Statistische Bundesamt vermerkt bei einem Menschen nur dann einen Migrationshintergrund, wenn die Person selbst ausländisch ist oder mindestens ein Elternteil nicht als Deutscher geboren wurde.” - jetzt.de

  • Über 50% der Menschen in Deutschland sind nicht männlich
  • Über 50% der Menschen in Hamburg sind nicht männlich
  • Genau 0% der Menschen bei superluminar sind nicht männlich
  • Über 25% der Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund
  • Genau 0% der Menschen bei superluminar haben einen Migrationshintergrund

Wie können wir als Unternehmen und Gruppe an Menschen dafür sorgen, dass wir mit der Diversität unserer Mitarbeiter:innen uns mehr in Richtung des Durchschnitts bewegen? Bei mehr als 51% Frauen in der Hansestadt ist es befremdlich, dass beim Blick nach rechts wie auch links 100% weiße und männliche Kollegen an unseren Schreibtischen sitzen.

Privilegien und Reflexion

Wir versuchen kontinuierlich über unsere Privilegien zu sprechen und diskutieren in Retrospektiven wie auch unseren iterativen Verbesserungsprozessen über unser Verhalten und unsere Außenwirkung:

  • Wie treten wir bei Aufträgen bei unseren Kund:innen auf?
  • Wie verhalten wir uns innerhalb der Strukturen bei unseren Kund:innen?
  • Welchen Anspruch haben wir an unserer Verhalten?
  • Wie kommunizieren wir und wie schaffen wir es alle Menschen abzuholen und mitzunehmen?

Uns ist bewusst, wir können nicht für andere Menschen sprechen. Wir können Annahmen treffen, zuhören, bestmöglich agieren und uns immer wieder reflektieren und den Austausch mit den Menschen suchen, die wir erreichen wollen.

Es wäre vermessen zu sagen wir haben eine Lösung für unser Problem bzw. für unsere Suche nach Diversität. Wir können nicht behaupten, wir hätten ein offenes Arbeitsklima und eine tolerante Arbeitskultur, wenn wir nur unsere Perspektive kennen und niemanden bei uns im Team haben der:die sich von der Mehrheit unterscheidet.

Diversität ist mit Aufwand für uns verbunden. Das wissen wir. Wir wollen aber diesen Aufwand betreiben und wir wollen raus aus unserer Komfortzone da wir davon überzeugt sind, dass es in unserer Verantwortung liegt einen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen und arbeiten können, die nicht die Privilegien haben die wir jeden Tag genießen. Unsere Privilegien ermöglichen uns nicht nur diesen Standpunkt zu vertreten, sie verpflichten uns dazu.

Natürlich, wir haben auch eine Diversität innerhalb unserer Mitarbeiter. Aber die beschränkt sich auf Variationen von weißen Männern und diese Diversität zu erhalten kostet uns kaum Aufwand und keiner von uns muss ihretwegen auf Privilegien verzichten. Wir haben Mitarbeiter in unterschiedlichen Altersklassen, Lebensweisen, Familiensituationen und sexuellen Orientierung. Danach hört es dann aber auf …

Was nun?

Wir möchten gerne die Diskussion führen, was wir als superluminar aktiv unternehmen können um offenere und inklusivere Räume zu schaffen. Wann immer wir über dieses Thema sprechen, sind wir natürlich davon überzeugt, dass wir ein tolerantes und offenes Arbeitsumfeld bieten können, nur praktisch vorweisen können wir das nicht. Aber wir wissen, wir werden von Diversität profitieren und so auch unsere Kund:innen.

Den Blick auf diese Thema können wir nur aus unserer privilegierten Perspektive führen. Auch wir sind Teil einer Gesellschaft, die strukturellen Rassismus etabliert hat und strukturellen Sexismus nicht wahrhaben will. Wie können wir uns als Unternehmen verhalten um dagegen anzukämpfen, Position zu beziehen und diskriminierungsfreie Räume zu schaffen?

Hast du Lust mit uns herauszufinden wie wir superluminar diverser gestalten können? Was müssen wir tun, um Menschen eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die von unseren vorhandenen Merkmalen und Charakterzügen abweichen? Wir sind bereit den Mehraufwand zu betreiben, wir sind bereit zu lernen, wir wollen zuhören und wir freuen uns über Bewerbungen für die Stellen als generelle:r Cloud Berater*in (m/w/d) oder auch mit Schwerpunkt für AI/ML, Data, oder Enterprise Workloads.

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Sebastian is a Senior Cloud Consultant at superluminar GmbH, AWS Serverless Hero and AWS Certified Solutions Architect. He writes here in German about AWS, Serverless, Software development, Go, TypeScript and React. English Articles can be found on his Website sbstjn.com and he can be found on Twitter under @sbstjn.